Entwerfen Railway Overbuild

Im Rahmen des Entwerfens "Railway Overbuild" untersuchen wir das Potenzial der Räume über den Schienentrassen Wiens. Schienenstrukturen können je nach Lage und Gestaltung unterschiedlich starke Barrierewirkungen im städtischen Raum entfalten. Die Nutzung der Räume über Bahntrassen bietet eine vielversprechende Möglichkeit, diese trennende Wirkung der Infrastruktur zu mindern, Stadträume (wieder) miteinander zu verbinden und gleichzeitig bereits versiegelte Flächen mehrfach zu nutzen.

In der ersten Phase des Entwurfs analysieren wir Wiener Beispiele, die von kleinteiligen Überbauungen wie den Wientalterrassen über der U4, über Hochhausprojekte wie die Überbauung des Bahnhofs Wien Mitte, bis hin zu Megastrukturen wie dem Franz-Josefs-Bahnhof oder TownTown reichen. Diese Wiener Beispiele vergleichen wir mit Entwicklungen in anderen Metropolen wie Paris, London und New York, wo die Überbauung von Bahntrassen und Abstellanlagen aufgrund geringer Flächenverfügbarkeit und hoher Bodenpreise bereits länger im Fokus der Stadtentwicklung steht.

In der zweiten Phase des Entwurfs erstellen wir auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse konzeptionelle Entwürfe für bestimmte Bereiche des Wiener Schienensystems, die derzeit ungenutzt sind oder als Barrieren im Stadtraum wirken. Dabei stellen sich folgende Fragen: Welche Abschnitte des Wiener Schienensystems eignen sich für Überbauungen? Wie können Überbauungen die Barrierewirkung der Schienentrassen vermindern und darüber hinaus eine verbindende Wirkung auf ihre Umgebung entfalten? Welche Nutzungen lassen sich über den Gleisen etablieren? Wo liegen die Grenzen dieser Überbauungen

Durch die Testentwürfe wollen wir erforschen, welche Aufgaben die Räume über den Gleisen zukünftig für die Stadt erfüllen können und welchen Mehrwert sie für ihre unmittelbare Umgebung generieren können.