Eine lebenswerte Stadt ist eine klimagerechte Stadt
Stadtplanung für menschliche Bedürfnisse ist klimagerecht
- Autor*innen
- Ute Schneider
- Susanne Schmehl
- Kathrin Masuch
- Elisabeth Oberzaucher
- Publikationsart
- Buchbeitrag
- Erscheinungsjahr
- 2022
- Bild
- © Waxmann
Die Klimakrise ist längst spürbar angekommen. Täglich erreichen uns Meldungen zur globalen Erderwärmung und zu globalen Wetterextremen. Dürren, Sturmfluten und Millionen von Klimaflüchtlingen gehören zu unserem Alltag. Das Klima ist ein komplexes und sensibles System und reagiert bereits auf kleinste Veränderungen.
Daher bedeutet ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur nicht nur, dass es auf unserem Planeten wärmer wird, auch Eismassen und Meere, das Wetter und die Atmosphäre, die Böden und somit auch der Wasserhaushalt - unser gesamtes Klimasystem - ist einer Veränderung durch den Klimawandel unterworfen.
Rein ökologisch betrachtet ist die Zentrierung von Ressourcen, wie sie in Städten passiert, die Idealbedingung, um dem Klimawandel entgegenzuwirken: Durch die Ballung von Menschen auf vergleichsweise geringem Raum wird dem Flächenfraß entgegengewirkt, die lnfrastrukturkosten pro Kopf sinken und die kleinere Gesamtfläche führt zu einer Mobilitätsreduktion. Es ist also auch aus dieser Sicht zu begrüßen, dass unsere Städte durch die immer weiter fortschreitende Zentrierung von Bildungsstätten und Arbeitsstellen im urbanen Raum und den ökonomischen Druck stetig weiter wachsen. Um diesen Startvorteil des Prinzips „Stadt" im Kampf gegen die Klimakrise zu nutzen und auszubauen, reicht es aber nicht, sich darauf auszuruhen. Um dem aufkeimenden Trend der Flucht zurilck aufs Land entgegenzuwirken, müssen Städte nicht nur klima-, sondern auch lebensgerechter sein. Dazu muss die Attraktivität des Stadtlebens erhöht werden, indem menschliche Bedürfnisse berücksichtigt werden.