Common Space Ternitz
Die Summer School
- Herausgeber*innen
- Katharina Bayer
- Lukas Botzenhart
- Paula Brücke
- Katharina Kirsch-Soriano da Silva
- Marlene Lötsch
- Mark Neuner
- Almar De Ruiter
- Ute Schneider
- Publikationsart
- Buch
- Verlag
- Forschungsbereich Städtebau und Entwerfen, Technische Universität Wien
- Erscheinungsjahr
- 2023
- Weitere Infos zum Forschungsprojekt "Transform Ternitz"
- Bild
- © Günter Zottl
Im Sommer 2022 fand die Summerschool “Common Space Ternitz“ in der ehemaligen Stahlstadt Ternitz statt. Die Summerschool ist in das mehrjähriges Forschungsprojekt „Transform Ternitz“ - mit dem Ziel einer einer langfristigen Transformation - eingebettet. Der Fokus der Summer School lag auf der prototypischen Schaffung neuer „Common Spaces“ für Ternitz, um den öffentlichen Raum der Siedlung neu zu definieren, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, und frische Impulse für die Dreiersiedlung zu setzen.
Unsere Common Space Vision basiert auf der Vorstellung, Städte als Allgemeingut zu betrachten. Wir verstehen dabei Städte als gemeinschaftliche Ressource, die kontinuierlich gemeinsam aufund weitergebaut wird. Der öffentliche Raum soll darin als Bindeglied und zwischenmenschlicher Katalysator dienen und mit gut ausgestatteten öffentlichen, geteilten Einrichtung die grundlegenden Elemente unseres Alltag wie Produktion, Arbeit, Lernen und geselliges Zusammenkommen widerspiegeln. Solche öffentlichen Räume nennen wir Common Spaces.
Common Spaces fördern eine inklusive Kultur des Zusammenlebens, der Kooperation, der Beteiligung und des Austauschs, um lebenswerte, resiliente Lebensräume zu schaffen. Dabei sind neben der räumlichen Umgestaltung auch partizipative Prozesse und Fragen der Organisation und Verwaltung von großer Bedeutung. Die Common Spaces werden entlang vier konkreten gestalterischen und organisatorischen Säulen aufgebaut: einem offenen Nutzungsangebot, einer hochwertigen räumliche und atmosphärische Gestaltung, einer hochwertigen, räumlichen und atmosphärischen Gestaltung, einer gemeinwohlorientierten Organisation und Verwaltung und einer begleitenden Qualitätssicherung.
In der Summer School wurde diesen Ideen und Fragen in einem dreiwöchigen Prozess direkt vor Ort nachgegangen. Anhand verschiedener Inputs, Exkursionen und einem Workshop haben wir gemeinsam im Voraus erkundet und evaluiert, welche gemeinschaftlichen Infrastrukturen für die Siedlung von Bedeutung sein könnten. Es wurden Gespräche mit interessierten Bewohner:innen geführt, um im Entwurfs- und Bauprozess auf ihre kollektiven Erfahrungen zurückgreifen und auf ihre spezifischen Bedürfnisse eingehen zu können.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen begannen die Studierenden nach einer intensiven Designphase mit der Einrichtung einer mobilen Holzwerkstatt vor Ort, um so ihre Ideen in gebaute Prototypen aus Holz umsetzen zu können.
Dabei sind vier verschiedene Projekte im weitläufigen öffentlichen Raum der Siedlung entstanden, die nun über mehrere Jahre bestehen bleiben sollen: von einer Outdoor-Küche bis zu einer Terrasse mit Tauschregal, von kleinteiligen Möblierungen zur langgestreckten gemeinsamen Tafel für geselliges Zusammenkommen. Die Installationen wurden am Ende der Summer School von der Schwarzatal übernommen und durch die Bewohner:innen feierlich in Betrieb genommen. Das Ergebnis der Summer School sind gemeinschaftliche Installationen im Freiraum, die zu sozialen Treffpunkten und Orten der Selbstverwaltung geworden sind.