SSSEIC – StreetScapes for a Social-Ecological Inclusive City
- Projektlaufzeit
- April 2024 bis März 2025
- Projektleitung
- Projektteam
- Bild
- © Daniel Löschenbrand
Lebenswerte Städte der Zukunft gewährleisten idealerweise ein sozial-ökologisches und integratives Umfeld. Sie stellen eine nachhaltige, effiziente und gerechte Verteilung von städtischem Raum sicher und verlangen folglich ein neues Denken über systemische Zusammenhänge, sowie ein grundsätzlich anderes Verständnis von Raum.
Das Forschungsprojekt „SSSEIC – StreetScapes for a Social-Ecological Inclusive City“ erarbeitet ein innovatives Instrument zur Neu-Erfassung und letztlich auch zur Neu-Konzeption von städtischem Allgemein-Raum. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass öffentlicher Straßenraum nicht für sich alleine losgelöst von den ihn umgebenden Gebäuden und Systemen betrachtet wird, sondern dass er als immanenter Teil des städtischen Parterres (d.h. des Gefüges aus Straßen, Gebäuden und deren Sockelzonen, Souterrains und Innenhöfen) gesehen, analysiert, untersucht und behandelt wird.
Nicht erst seit Beginn der aktuell andauernden Krisenwelle (Gesundheitskrise, Klimakrise, Wirtschaftskrise, politische Extremismen...) erforschen verschiedene Disziplinen den urbanen öffentlichen Raum mit dem Ziel, ihn (neu) zu gestalten, um die gemischte, inklusive, klimaneutrale, zirkuläre, kompakte Stadt – aktuell auch mit dem Begriff „15-Minute-City“ firmiert – zu ermöglichen. Eine Vielzahl von Handbüchern zur Neugestaltung des städtischen Straßenraums befassen sich jedoch ausschließlich mit dem Straßenraum selbst, ganz so, als wäre dieser nicht Teil eines größeren Ganzen, welches wir als städtisches Parterre erleben.
Auf Grundlage des Urban Parterre Modelling, bzw. UPM-Ansatzes (entwickelt im Zuge des FWF-finanzierten 4-jährigen Forschungsprojekts Stadtparterre Wien) wird eine völlig neue Darstellung und damit die Möglichkeit zu einer Neu-Systematisierung von Straßenraum vorgenommen. SSSEIC bietet somit eine essenzielle, bis dato nichtexistierende Grundlage für jede weitere inter- und transdisziplinäre Auseinandersetzung mit städtischem Raum.
Der aktuell geförderte Projektumfang (12 Monate) ermöglicht eine Pilotstudie, welche inhaltlich vorerst auf den Typus „Straßen in Nebenlage“ fokussiert.
Forschungsziel
Das Ergebnis der Pilotstudie wird eine BIM-kompatible 3D-Darstellungsmethode sein, mit der Straßenräume umfassend abgebildet werden können. Auf dem Weg dorthin verfolgt das Forschungsprojekt eine Zusammenstellung geeigneter räumlicher, raumsystematischer, städtebaulicher, verkehrstechnischer, klimarelevanter und soziografischen Kriterien als Grundlage für die Entwicklung eines qualitativen Kriterienkatalogs für den öffentlichen Straßenraum.
Durch die Beantwortung von Fragen wie: Was macht das untersuchte städtische Parterre aus, welche sind seine raumbildenden, funktionsspezifischen Elemente? Wie funktioniert das Raumgewebe? Welche Qualitäten hat er in Bezug auf Proportionen (Beschattung...), geografische Ausrichtung (Mikroklima, Luftzirkulation...), infrastrukturelle Versorgung, Straßenunterbau (Potenzial für Baumpflanzungen, Straßentiefgaragen oder -lager), Permeabilität der angrenzenden Erdgeschossfassaden, tatsächliches Nutzungsniveau, Publikumsdichte (Anwesenheit, Bewegung, Strömung, Bewohner*innen), Kommerzialisierung, Leerstandsrate der angrenzenden Erdgeschoßräume, etc. wird eine neue städtische Raumsyntax definiert. Infolge wird dieser – nicht zuletzt aufgabenorientierte – Ansatz also auch das Potential zur Erarbeitung konkreter Planungshinweise für eine Neudefinition des städtischen Straßenraums liefern.
Details zur Projektförderung gibt es hier:
https://www.oeaw.ac.at/foerderungen/jubilaeumsfonds/ausschreibung-2023
Wir freuen uns sehr über die Förderzusage für unser Forschungsprojekt SSSEIC, die wir im Rahmen der Ausschreibung „Die komplexe Stadt: Das Beispiel Wien“ aus dem renommierten „Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die ÖAW“ einwerben konnten.
Dieser Jubiläumsfonds wird alle zwei Jahre zu themenspezifischen Calls ausgeschrieben und fördert Projekte aus allen Bereichen der Forschung, die für die Stadt Wien von Bedeutung sind. Im aktuellen Call wurden vier Projekte für förderwürdig befunden – unseres ist eines davon!
- Fördergeber*innen