Das Wilde Wien
Die verborgene Geschichte der informellen Urbanisierung der Stadt
- Autor
- Andre Krammer
- Betreuung
- Co-Betreuung
- Art der Dissertation
- Monografie
- Beginn
- Sommersemester 2022
- Bild
- © „Tausch und Lenkungsstelle“, Abb. aus der Studie: Vom Grabeland zur Wilden Siedlung, Magistratsabteilung 18 (MA18, 1949): Facharchiv der Magistratsabteilung 18. Sign. P, SEP-P05226
Diese Dissertation bietet einen Überblick über die informelle Urbanisierung in Wien im 20. Jahrhundert und eröffnet eine neue Perspektive auf den planerischen Diskurs sowie den Umgang der Behörden mit „wilden“ Siedlungen. Die vielfältigen Erscheinungsformen des „informellen Wiens“ lösten eine anhaltende Debatte über die Wiederherstellung einer geordneten Stadtentwicklung nach 1945 aus.
Neben der Analyse quantitativer und qualitativer Aspekte wird die wechselnde Bedeutung der informellen Urbanisierung über mehrere Jahrzehnte untersucht — insbesondere ihr langwieriger Formalisierungsprozess. Zudem wird die Ko-Evolution der formellen Stadtplanung und des informellen grand projet beleuchtet.
Eine vergleichende historische Analyse der Wechselwirkungen zwischen formeller und informeller Raum- bzw. Wohnraumproduktion zeigt die Rolle informeller Stadtentwicklung bei der Lösung der „Wohnungsfrage“ im Wien des 20. Jahrhunderts auf.
Darüber hinaus wird ein typologischer Ansatz zur Abstufung von Informalität vorgestellt, der die Formalisierungsprozesse im Zeitverlauf rekonstruiert. Diese „Graduierung der Informalität“ soll zu aktuellen Klassifizierungsansätzen informeller Stadtentwicklung im globalen Süden und Norden beitragen.