Städtebau und Raumplanung
Schnittstellen, Herausforderungen, Potenziale
- Publication type
- Book contribution
- Release year
- 2020
Aktuelle Betrachtungen über die Beziehung zwischen Städtebau und Raumplanung lassen uns eine Reihe von Gemeinsamkeiten benennen. Im Fokus stehen dabei jene Fragestellungen, die wir in der Praxis unserer Lehre und Forschung diskutieren: Welche Herausforderungen beeinflussen die künftige Entwicklung unserer Gesellschaft und welche räumlichen Voraussetzungen sind dafür zu schaffen? Wie verändern und gestalten wir aktuell und künftig Lebensräume unter resilienten, klimaverträglichen und inklusiven Rahmenbedingungen? Welche Strategien und Konzepte führen zu einer Entwicklung, in der soziale Gerechtigkeit nicht nur ein leeres Schlagwort bleibt?
Diese Kernfragen und zahlreiche damit verknüpfte Diskussionsebenen fordern uns heraus, Position zu beziehen und Lösungen anzubieten. Dabei stellen wir vorweg fest, dass eine Durchdringung und Überlagerung von Raum- und Funktionsbeziehungen zwischen Mikro- und Makroebene, zwischen urbanem und ruralem Kontext, zwischen Bottom-up- und Top-down-Ansätzen und das konzeptionelle Überwinden von verschiedenen Denkmustern, Traditionen und Maßstabsebenen zu den Grundvoraussetzungen zur Beantwortung dieser Fragen zählen.
Das aktive Besetzen und Überschreiten von Schnittstellen und der damit verknüpfte transdisziplinäre Dialog zählen zum Alltag in der Lehre und Forschung des Städtebaus, ebenso Themen wie Wohnen und Freiraum, Mobilität und Sozioökonomie, Gebäudetypologie und -technologie, Ensembleschutz und der Umgang mit dem industriellen Erbe sowie künstlerische und kulturelle Prozesse, um nur einige zu nennen. Die Intensität der Durchdringung von Disziplinen und Arbeitsfeldern wird in der akademischen Praxis nicht nur durch die oben angeführten fachlichen Herausforderungen, sondern auch durch das aktuelle Organigramm der Fakultät für Architektur und Raumplanung und die damit verknüpfte räumliche Situation zwischen den Studienrichtungen geprägt.
Ein Blick sowohl in die Historie als auch eine Analyse von Status-quo-Aktivitäten reflektieren diese unterschiedlichen Intensitäten des Durchdringens von Schnittstellen zwischen Städtebau und Raumplanung und lassen auf gemeinsame, künftige Aufgabenfelder schließen, die es intensiv zu besetzen gilt!