Funktional-ästhetische Ansprüche an das Stadtparterre – oder – das Parterre als Seismograph für die Schönheit der Stadt?
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- 2023
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- © Angelika Psenner
„Zierbäume sind standsicher aufzustellen und in gefälliger Form zu erhalten“ – dieses wiederkehrende Zitat findet sich als formulierte Auflage in sogenannten Platzzinsgenehmigungen, die von Seiten der Wiener Stadtverwaltung in dieser Form vornehmlich in den 1980er und 1990er Jahren ausgestellt wurden. Dokumente dieser Art, welche im Rahmen des aktuell am Fachbereich Städtebau unter der Leitung der Autorin durchgeführten Forschungsprojekts „StadtParterre, Wien“ ausgehoben wurden, belegen die durch die Stadt verwaltete und geleitete Gestaltung des Parterres.
Das Zitat führte zur vorliegenden Abhandlung zweier Fragestellungen:
Kann das Parterre als Seismograph für die Schönheit der Stadt bewertet werden?
Und, wenn ja, welche funktional-ästhetischen Ansprüche müssen aus stadtplanerischer Sicht – folglich – an das StadtParterre gestellt werden?
Die sozio-architektonische Erhebung „Wahrnehmung im urbanen öffentlichen Raum“ belegt, dass der städtische Raum, den eine Straße und ihre Bebauung umschreiben Wahrnehmung und Handeln der StraßenbenutzerInnen maßgeblich beeinflusst. Sie dokumentiert außerdem, dass speziell die Perzeption von Erdgeschoß und Straßenraum im Vordergrund stehen, wenn es darum geht das Bild der Stadt zu konstituieren. Damit können wir uns im weiteren Textverlauf der Diskussion der Frage nach den zu stellenden funktional-ästhetischen Ansprüchen zuwenden. Die eingangs angeführte aktuelle Studie beschäftigt sich mit der Erforschung des Wiener StadtParterres; wobei in erster Linie die historische, mikrostrukturelle Situation dem aktuellen baulichen und nutzungstechnischen Zustand gegenübergestellt wird. Über diese morphologische Herangehensweise erfasst die Vergleichsstudie Veränderungen über eine Zeitspanne von einem Jahrhundert – um sie letztendlich in Bezug auf ihre stadtsystemischen Auswirkungen zu analysieren.